Panislamismus

Staaten mit einem muslimischen Bevölkerungsanteil von mehr als 5 %
Grün: Sunniten, Rot: Schiiten, Blau: Ibaditen (Oman)

Der Panislamismus (arabisch اتحاد الإسلام, DMG ittiḥād al-islām) ist eine religiös-politische Denkströmung, die die innerislamischen Gemeinsamkeiten in Geschichte, Kultur und Religion hervorheben will. Ziel des Panislamismus ist die Einheit aller Muslime in einem islamischen Staat oder Kalifat.

Der Panislamismus ist als Reaktion auf die europäische Expansion auf dem indischen Subkontinent und im Nahen Osten gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Geprägt wurde der Begriff hingegen in Europa.

Während die meisten islamistischen Bewegungen den Nationalstaat heute de facto akzeptiert haben und sich innerhalb der dort herrschenden politischen Systeme bewegen,[1] propagiert abseits dschihadistischer Gruppen wie dem Islamischen Staat heute einzig die radikal-islamistische Hizb ut-Tahrir noch mit aller Vehemenz das Ziel eines panislamistischen Kalifatsstaates.[2]

  1. Asseburg, Muriel (2008): Moderate Islamisten als Reformakteure? Rahmenbedingungen und programmatischer Wandel, S. 9f. In: Asseburg, Muriel (Hrsg.): Moderate Islamisten als Reformakteure, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn.
  2. Patrick Möller: Hizb ut-Tahrir – Comeback einer verbotenen Organisation. In: Rauf Ceylan, Michael Kiefer (Hrsg.): Der islamische Fundamentalismus im 21. Jahrhundert. Springer VS, Wiesbaden 2022. S. 92–95.

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